Schlechtes Wetter ist für leidenschaftliche Freibadbesucher ein Ärgernis und für die Betreiber eine Katastrophe. Einst in olympischen Dimensionen als Inbegriff sozialer Freizeitvision erbaut, sind heute viele Städte und Kommunen gezwungen ihre Bäder zu schließen. Der Klimawandel wird beklagt. Der August 2007 war einer der kältesten und an Niederschlag reichsten, seit es Aufzeichnungen über das Wetter gibt. Ich besuche das „Totobad“ in Saarbrücken - bewegungslose Wasseroberflächen, monotones Brummen der Pumpanlage, riesige menschenleeren Liegewiese - eine wartende Aufgeräumtheit. Monumental thronen die Sprungtürme über den blauen Rechtecken. Kein nasser Fußabdruck ziert den Beckenrand und der unverwechselbare Lärm ist einer gespenstischen Stille gewichen. Diese Stimmung habe ich mit der Lochkamera festgehalten. Meine eigenen Fortbewegungen über jeweils mehrere Minuten habe ich, Filmaufnahmen gleich, in je einer Fotografie festhalten - ein ganzer Film auf einem „Frame“. Das längst im Verfallsdatum überschrittene Rollfilmmaterial taucht die Bilder in sanftes Pastell und trägt dem Thema der Arbeit Rechnung.